MP3videoraptor

mp3videoraptorHeute mal wieder ein Software-Test, diesmal nehme ich das Programm MP3videoraptor genauer unter die Lupe. Mit dem MP3videoraptor kann man kostenlos Musik aus dem Internet herunterladen. Das Prinzip baut darauf auf, dass die gewünschten Lieder in Internet-Radiostationen gesucht, aufgenommen und entsprechend konvertiert werden. Dieses Verfahren ist momentan noch legal und erinnert an vergangenen Zeiten, in denen man Lieder aus dem Radio auf Kassette aufgenommen hat. Für den Test stellte mir RapidSolution, der Hersteller der Software, einen Lizenzschlüssel für die MP3videoraptor Platinum Edition bereit.

Wer mehr Informationen zu MP3videoraptor sucht, der findet diese auf der Website von audials.com. Dort wird die Software vollmundig mit Sprüchen wie

Vorsicht! Hersteller von Festplatten und DSL-Provider warnen vor zu viel gratis Musik und Videos!

oder

Schon mal in einem Tag mehr Musik & Clips aus dem Internet heruntergeladen, als du jemals in deinem Leben abspielen kannst? Das gibt es nur bei MP3videoraptor

angepriesen.
Das ist genau der Grund, warum Software, auch in diesem Bereich, eher argwöhnisch betrachtet wird. Es wird feinster Wein gepredigt, was man aber bekommt ist oft nur ein Schluck dreckiges Wasser. Erwähnen muss man im Fall audials.com aber auch, das auf der rechten Seite der Website eine ganze Latte von guten bis sehr guten Bewertungen von renommierten Computer Zeitschriften referenziert sind. Eine Tatsache die zeigt, dass die vorangegangenen Sprüche doch eigentlich nicht nötig sind -das Geschäft ist aber scheinbar hart umkämpft.

Wie dem auch sei, wir möchten uns mit dem Programm beschäftigen und das startet mit der Installation, nach dem man die knapp 30 MB große Setup-Datei heruntergeladen hat. Heruntergeladen wird erst einmal eine Testversion. Mit dieser können testweise 25 MP3s / Videoclips heruntergeladen werden. Hat man schon vor dem Test einen Lizenzschlüssel, dann kann man diesen schon bei der Installation eingeben und so die uneingeschränkte Vollversion freischalten. Diese Freischaltung ist selbstverständlich auch später noch machbar.

Vom MP3videoraptor stehen zwei Versionen zu Verfügung: die Premium, sowie die Platinum Version. Während man für die Premium-Version knapp 20 Euro hinlegen muss, sind es bei der Platinum Version 10 Euro mehr, sprich 30 Euro. Preise die eigentlich bezahlbar sind. Die zwei unterschiedlichen Versionen unterscheiden sich denkbar nicht nur im Preis, sondern auch in der Ausstattung. So kann man mit der Platinum-Version beispielsweise die Wunschlisten-Community nutzen, ein Feature, auf das ich später noch einmal zu sprechen komme. Eine genaue Aufschlüsselung, was welche Version bietet, findet man auf der Website videoraptor.com

videoraptor installationDie Installation des MP3videoraptor läuft gewöhnlich ab. Lediglich zwei Optionen können irritieren. So wird nach der Vorbereitung der Installation die Optionen: „Automatisch nach LAME-Encoder suchen“ und „Am MP3Videoraptor-Suchnetzwerk Teilnehmen“ zum Aktivieren angeboten.

Leider beschreibt kein Hilfstext was das Aktivieren für Vorteile mit sich bringt. Zum LAME-Encoder sei zu sagen, dass dieser benötigt wird um eine MP3-Datei zu erzeugen. LAME ist Opensource und wird dadurch gerne in Software verwendet.
Bei dem MP3Videoraptor-Suchnetzwerk handelt es sich um eine Unterstützung der Handy Software Audials Mobile, die vom selben Entwickler stammt. Einem selbst entstehen angeblich keine Nachteile, dafür hilft man im Gegenzug den Audials Mobile Nutzern. So steht hinter der Option des „MP3videoraptor Suchnetzwerkes“ eher die Idee des Ganzen, als der Nutzen des Einzelnen.

Außer die zwei angesprochenen Optionen, läuft die Installation ohne Probleme durch. Installiert wurde der MP3videoraptor im übrigen auf einem Windows Vista 64-Bit System. Weder bei der Installation, noch bei der späteren Benutzung sind Probleme aufgetreten, sodass auch User mit 64-Bit Versionen beruhigt zugreifen können. Folgende Systemvoraussetzungen gibt der Hersteller auf seiner Website an:

  • Windows XP/Vista®
  • 1 GHz CPU
  • 512 MB RAM
  • 100 MB+ Festplattenspeicher
  • DSL-Internetzugang
  • Auflösung ab: 1024×600 Pixel

Für die heutigen PCs sollte das kein Problem darstellen. Nach der Installation geht es dann endlich an die Nutzung des MP3videoraptors.

Beim Starten wird eine kurze Initialisierung durchgeführt, worauf die Aktualisierung der Webclip-Quellen folgt. Diese zwei Vorgänge nehmen ein paar Sekunden in Anspruch. Dann sieht man endlich die Oberfläche des MP3videoraptors. Ganz nach dem Programm-Namen präsentiert sich die Oberfläche in einem giftigen Grün. Ob es nun stylisch oder eine Geschmacksverirrung ist, muss jeder selbst entscheiden – mir persönlich gefällt sie. Eine Umstellung des Designs, wie man es aus anderen Programmen kennt, z.B. das Ändern des Farbschemas, wäre ohnehin nicht möglich.
mp3videoraptor oberfläche
Auf den ersten Blick wirkt das Programm überfüllt und man kann sich schnell etwas überfordert vorkommen. „Was soll ich tun, worauf klicken?“ Man gibt einfach mal einen Titel oder Künstler in die Eingabemaske – erinnert ja schließlich an eine Suchmaschine. Gesagt getan und schon kann es los gehen. Alle weiteren Fragen erübrigen sich und nach und nach macht man sich auch mit den anderen Funktionen vertraut. Und von diesen hat „MP3videoraptor“ einige zu bieten. Angefangen beim integrierten Music-Player, der CD-Brennfunktion oder dem Erstellen eines Klingeltons. Und auch das alle aufgenommene Lieder komplett mit ID3-Tags, Coverbilder und sogar Liedtexten ausgestattet werden, hat mich persönlich überzeugt. Es wird für das Geld einiges geboten, so muss das sein. Klar kann man sich über die Sinnhaftigkeit des ein oder anderen Features streiten, aber eine Funktion zum Klingelton erstellen, kann den ein oder anderen bestimmt reizen. Immerhin schmälert dies die Jamba-Kosten. 😉

Aber zurück zur Eingabe des Titels oder Interprets. Nach dem Klick auf Suchen, sucht der MP3videoraptor in definierten Quellen (z.B. YouTube, Veoh, SeeqPod oder AOL) nach der Eingabe. Die Quellen können auch bearbeitet werden, sodass man beispielsweise definieren kann, dass nicht auf YouTube.com gesucht werden soll. Hat der MP3videoraptor etwas gefunden, kann man es mit einem Klick herunterladen. Man kann zwar eine maximale Anzahl an Downloads definieren, das Einstellen einer maximalen Bandbreiten ist aber leider nicht möglich. Das Programm speichert das Lied/Video und wandelt es nach Wunsch um. Zu finden sind dann die Titel standardmäßig unter Vista im Pfad: C:\Users\[USERNAME]\Music\MVR\Downloads\. Weiter besteht die Möglichkeit nach Dateityp zu sortieren. Sprich für die Musikvideos ein Ordner, für die MP3s ein Ordner, für das Webfernsehen ein Ordner …
Eine Sortierung nach Interpret ist leider nicht möglich. So werden alle Lieder in einen Ordner gespeichert, eine Sortierung muss man selbst von Hand vornehmen. Besser wäre die zusätzliche Option gewesen, für jeden Suchvorgang ein neuer Download-Ordner anzulegen. So würde Ordnung herrschen, wenn man Lieder von unterschiedlichen Interpreten downloadet.
kuenstler suche mp3videoraptor
Gefunden werden können Videos und MP3s. Für mich waren vor allem die MP3s interessant. Je nachdem was man sucht, kann man die Suche einschränken. So kann man das Gefundene beispielsweise nach Bewertungen filtern. Wer sich das Lied vor dem Herunterladen erst einmal anhören möchte, der kann dies auch ohne Probleme. Eine sehr sinnvolle Funktion, da das Angebot nicht immer befriedigend ist und die Qualität der Lieder, trotz guter Bewertung, nicht immer überzeugen kann.
Rechts neben der Suchmaske findet sich der Button Künstler. Ein Klick darauf öffnet eine Datenbank mit allerlei Künstler, unterteilt nach Genres. So kann man schnell seinen musikalischen Horizont erweitern, durch Bands, auf die man nie gestoßen wäre. Eine gute Sache, die das Suchtpotential von MP3videoraptor zugegebenermaßen stark erhöht.
Mit der Auflistung des Künstlers bedeutet es aber noch lange nicht, dass MP3videoraptor auch Lieder von ihm findet. Gerade bei exotischen Künstlern ist die Ausbeutung sehr klein. Auch passen manche Bands einfach nicht in das zu ihnen zugeordnete Genre. So findet man Linkin Park beispielsweise unter anderem in der Rubrik: Dance. Die gefundenen Lieder haben aber gar nichts damit zu tun.

Auf diese Genre-Liste (Datenbank) wird auch bei der Funktion Autoload zurückgegriffen. Autoload lädt automatisch Lieder/Videos aus dem angewählten Genre herunter. Damit lässt sich wirklich die eigene Musiksammlung enorm vergrößern. Zerknirscht muss ich feststellen, dass die oberen Werbesprüche zumindestens in diesem Punkt recht hatten. 😉 Da man bei dieser Art des Autoload aber lediglich das Genre und das minimale Rating der Musikstücke und Videodateien einstellen kann, sind unter Umständen auch einige Lieder enthalten, die einem nicht so zusprechen.

Eine andere Art der Benutzung der Autoload-Funktion sind die Wunschlisten. Wunschlisten kann man entweder selber anlegen oder fertige Listen herunterladen und öffnen. Die Listen umfassen also beliebige Titel, die vom Verfasser zusammengestellt wurden. So finden sich im Internet beispielsweise Listen mit dem Namen: „TOP 100 Jahr 1986“, „Weihnacht“ oder „PsYcHeDeLiC, Fractal, ACID Vid´s“. Aber auch Listen die kommerziell vertriebene CDs umfassen, wie „Kuschelrock 20“, „Bravo Hits 2008“ oder „The-Dome-vol-48“ sind erhältlich. Was die Musikindustrie bestimmt ärgern wird, kann den MP3videoraptor-Nutzer freuen.

Die letzte Funktion die ich noch ansprechen möchte ist „Surf & Catch“. Mit Surf & Catch können Videos automatisch im Hintergrund heruntergeladen werden, die man gerade im Webbrowser bei einem der Videodienste, wie beispielsweise YouTube, anschaut. Während man bei der Platinum-Version auch Erotik-Videos mitschneiden kann, ist dies in der günstigeren Premium-Version nicht möglich. Für Eltern steht auch die Möglichkeit bereit, alle „Ab 18“-Inhalte von der Benutzeroberfläche zu verbergen. Dieser „Jugendschutz“ blendet aber tatsächlich nur die URLs zu den entsprechenden Erotik-Videoportalen aus. Kennt das Kind schon diese, dann kann es, trotz aktiviertem Jugendschutz, dennoch Videos „Ab 18“ aufnehmen und umwandeln. So macht das Ganze aus meiner Sicht keinen Sinn. Besser wäre es doch gewesen, wenn beim aktivierten Jugendschutz, die Aufnahme-Funktion komplett für diese Über-18-Videoportale deaktiviert ist.

Fazit:
Bei sehr exotischen Lieder, Bands und Musiker muss sich der MP3videoraptor leider geschlagen geben. Bewegt man sich hingegen zwischen den Mainstream-Bands, dann ist der MP3videoraptor ein wunderbares Mittel um an kostenlose Musik zu kommen. Klar könnte man sich auch im Internet die einzelnen Lieder suchen und von Hand konvertieren, das würde aber viel Zeit kosten. Mit einer einfachen Bedienung kann der MP3videoraptor hier wirklich schnell zu einer respektablen Musiksammlung verhelfen.

Programmtechnisch bietet der MP3videoraptor viele unterschiedliche Funktionen, bei denen einige überzeugen können, während manch andere eher für ein ratloses Gesicht, statt wirklichem Nutzen sorgen.

Im Großen und Ganzen kann ich den MP3videoraptor jedem empfehlen, der heutzutage noch Probleme hat, an kostenlose Lieder zu gelangen. In diesem Fall sind die rund 20 bzw. rund 30 Euros gut aufgehoben.

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5 Kommentare

  1. Videoraptor ist in meiner derzeitigen Version (vor 8 Wochen gekauft) relativ instabil und bricht aus nicht erischtlichem
    Grunde immer wieder ab. Ansonsten sehr brauchbar

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