Nach meinem Test zum MP3videoraptor wurde ich noch einmal vom dafür verantwortlichen Unternehmen RapidSolution Software AG zwecks eines weiteren Tests zu einer anderen Software angeschrieben. Diesmal soll es um die Software Radiotracker gehen. Der Nutzen des Programms ist derselbe wie beim MP3videoraptor: Möglichst viel kostenlose Musik. Die Technik hinter dem „Radiotracker“ ist aber eine andere. Statt wie beim MP3videoraptor auf Internetplattformen zurückzugreifen, schneidet der Radiotracker die Lieder bei Online-Radios mit.
Ob die Software überzeugen kann, liest man nachfolgend …
Der Radiotracker bietet drei große Funktionen um an kostenlose Audiostücke über das Internet zu kommen: Autorip, MusicFinder und Podcasts. Ich möchte diese nacheinander hier ausführlich vorstellen. Begonnen wird mit dem Autorip, der einen schon beim Start des Programms anlächelt.
Inhaltsverzeichnis
Autorip
Mit dem Autorip kann man problemlos seine Festplatte füllen – zumindestens theoretisch. Bei aktivierten Autorip nimmt der Radiotracker automatisch irgendwelche Lieder (man kann davor den Musikgeschmack oder das Genre definieren) von irgendwelchen Radiostationen auf. Im ersten Testlauf stand das Limit bei den Sendern auf 5. Davon wurden viele wieder recht schnell abgebrochen und anschließend gleich wieder neu verbunden. Nach kurzer Zeit wurden schließlich zwei Lieder aufgenommen, wovon ein Lied bei circa der Hälfte abgebrochen ist und auch das letzte Lied konnte leider nicht vollständig aufgenommen werden. Allgemein schien die Aufnahme-Verbindung nicht wirklich stabil. Viele Lieder kamen nicht über eine Aufnahme von 2 Minuten. Nach 10 Minuten Autorip war die Ausbeute ernüchtern. Gerade einmal 1 Lied (Kenny Chesney With Dave Matthews – I’m Alive :-)) konnte komplett heruntergeladen werden. Das habe ich übrigens dann gleich wieder gelöscht.
Die Idee des Autorips, die im MP3videoraptor unter anderem auch vorhanden ist, finde ich schon gut. Allerdings muss sie dann viel besser funktionieren. Hinzugefügt werden muss allerdings, dass man nach einiger Zeit doch schon auf eine beachtlichen Haufen Musik gelangt.
Hat man dann endlich ein paar Lieder, kann es schon einmal vorkommen, dass man dennoch nicht zufrieden mit ihnen ist. So werden manchmal noch die Jingles der Radio-Stationen mit dem Lied aufgenommen, was natürlich unbefriedigend ist. Teilweise muss man sich auch noch das Ende eines anderen Lieds anhören, bevor das eigentlich aufgenommene Lied erst beginnt. Hier hat natürlich die Software versagt und man muss von Hand nachhelfen. Immerhin bietet der Radiotracker gleich ein integriertes Tool, mit dem man die Lieder nach dem Aufnehmen noch schneiden kann. Das funktioniert sehr einfach, ohne dass man sich groß einarbeiten müsste.
Auch der Genre-Filter beim Autorip scheint nicht immer so zu funktionieren wie er soll. Stellt man ihn Beispielsweise auf das Genre Hip-Hop, bekommt man auch relativ viel R&B Songs (bsp. von Alicia Keys oder Keyshia Cole), obwohl man dieses Genre extra anwählen hätte können und somit gar nicht gewünscht war.
Immerhin gab es keine totale Querschläger, sprich wenn man das Genre Dance angewählt hat, wurde keine Rock-Lieder aufgenommen.
Music Finder
Bei der nächsten Aufnahmefunktion, dem MusicFinder, kann man nun schon konkreter werden. Hier kann man Bands/Sänger oder bestimmte Lieder anwählen und in eine Liste aufnehmen. Startet man nun den MusicFinder, überwacht dieser eine große Anzahl an Sender (in meinem Fall waren es über 2200 Sender) und zeichnet das Lied auf, sobald es gespielt wird.
Je nach Häufigkeit des Abspielens des entsprechendes Lieds muss man teilweise ganz schön viel Geduld aufbringen. Da kann es bei unbekannten Künstlern schon Tage dauern, bis ein Lied aufgezeichnet wird. Dies liegt aber weniger am Radiotracker, als viel mehr an den Radiostationen, die die Lieder einfach nicht spielen.
Wer ganze CDs kostenlos mitschneiden möchte und keine Lust hat, die Songs einzeln auszusuchen, der kann auch ganze Listen importieren. So findet man auf der Community Site einige Listen zu bekannten CDs wie Stefanie Heinzmann – Roots To Grow, No Angels – Welcome To The Dance oder Horst Schlämmer – Isch kandidiere. Im Screenshot neben an, habe ich einfach die Liste Sunshine Live Vol. 31 importiert (Angemerkt werden muss hier, dass nicht alle Lieder der Verkaufs-CD in der Liste waren). Das Importieren von Listen geht einfach mit zwei Knopfdrücke, anschließend ist aber wieder Geduld gefragt, bis die Lieder auch gespielt und somit aufgenommen werden können.
Selbst kann man natürlich auch Listen erstellen und anschließend der Community zur Verfügung stellen.
Podcasts
Zu guter Letzt gibt es noch den Karteireiter Podcasts. Hier ist der Name Programm und es geht weniger um das Aufnehmen von Lieder, als vielmehr um das Herunterladen von Podcasts.
Dabei sind die Podcasts in verschiedene Kategorien unterteilt. Startet man die Auswahl der Podcasts das erste Mal, werden einem vor allem viele englischsprachige Podcasts aufgelistet. Mit einem Klick kann man allerdings sein eigene Wunschsprache auswählen, in meinem Fall beispielsweise Deutsch.
Neben Audio kann man hier auch in den Genuss von Video kommen. Wer das nicht möchte, kann einen entsprechenden Filter mit einem Klick aktivieren.
Mit Radiotracker kommt man so spielend leicht an viele Podcasts. Die vorinstallierte Liste ermöglicht es zudem neue Podcasts zu entdecken, die man sonst in den Weiten des Word Wide Web vielleicht nicht gefunden hätte.
Weitere Funktionen und Design
Wie man an den Screenshots in diesem Artikel schon sieht, orientiert sich der Aufbau der Oberfläche an die des Programms MP3videoraptor, bzw. anders herum. Es scheint als hätten die Entwickler ein Template, bei dem je Programme die Farbe geändert wird. Der Rest bleibt gleich. Diese Tatsache muss aber auch nicht unbedingt schlecht sein, so hatte ich nach meiner Erfahrung mit dem „MP3videoraptor“ auch bei der Bedienung des „Radiotrackers“ keine Probleme.
Designtechnisch also nichts neues und auch einige Features die manche von dem „MP3videoraptor“ kennen, findet man beim „Radiotracker“ wieder. Darunter beispielsweise die von mir sehr geliebte automatische Vervollständigung der ID3-Tags mit Liedtext und Album-Cover-Bild.
Auch das Erstellen eines Handy-Klingeltons ist mit dem Radiotracker aus den aufgenommenen Liedern wieder möglich.
Bemängelte ich noch beim MP3Videoraptor das Speichern der Titel, gefällt mir der Vorgang im Radiotracker schon sehr gut. Statt alle Titel in einen Ordner zu speichern, speichert Radiotracker die Lieder standardmäßig in entsprechende Genre-Ordner. Sprich alle Rock-Lieder in den Rock-Ordner, alle Dance-Lieder in den Ordner mit dem Namen Dance. Doch das war noch nicht alles. In den Optionen kann man das Speichern nach eigenen Vorstellungen gestalten. So kann man statt Genre-Ordner auch Künstler-Ordner oder Alben-Ordner machen. Das gefällt mir besonders gut, da ich meistens immer nur Lieder von einem bestimmten Künstler höre und am nächsten Tag dann wieder von einem anderen Künstler. So habe ich diese dann schon entsprechend eingeordnet, statt sie wie beim MP3videoraptor jedes Mal einzeln herauspicken zu müssen.
Fazit:
Wie auch beim MP3VideoRaptor kommt man mit dem Radiotracker in den Genuss von Musik … von viel Musik. Einige Features scheinen allerdings noch nicht so ganz ausgereift zu sein. Da man leider auf die Radiostationen angewiesen ist, kann es schon etwas dauern, bis man den gewünschten Song auf der eigenen Platte hat.
Wer nun selbst Lieder von Webradios aufnehmen lassen möchte, der kann den Radiotracker ab 19,90 Euro hier erwerben.
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