Mobiles Internet – Übersicht & aktuelle Situation

Das Aufkommen mobiler Internetzugänge hat in der letzten Zeit dazu geführt, dass dieses verhältnismäßig sehr junge Medium noch einmal deutlich flexibler genutzt werden kann als zuvor. Hier findet man eine kleine Übersicht und die aktuelle Situation im „Mobilen Internet“-Bereich …

Der Startschuss für Mobiles Internet bzw. für die mobile Datennutzung in nennenswertem Umfang war die Versteigerung der für den Mobilfunkstandard der dritten Generation UMTS benötigten Funkfrequenzen. Diese Auktion wurde von der damaligen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) durchgeführt. Im Spätsommer 2000 kamen schließlich sechs erfolgreiche Bieter für je rund 16,5 Milliarden DM zum Zug. Allerdings war die Frequenzvergabe an Auflagen geknüpft. So musste innerhalb einer bestimmten Zeit ein UMTS Netz mit einer Mindestabdeckung von zunächst 25 und dann sogar 50 Prozent der deutschen Bevölkerung aufgebaut werden. Nicht alle, die den nötigen Betrag für die Frequenzen aufgebracht hatten, hatten danach noch genug Mittel, um den Aufbau wie gefordert voran zu treiben. So kam es, dass von den sechs erfolgreichen Bietern nur vier auch tatsächlich zu UMTS Netzbetreibern wurden. Die beiden anderen (Quam und Mobilcom) mussten ihre Frequenzpakete schließlich sogar wieder zurückgeben.
Es dauerte nach der Versteigerung bis 2004, ehe der kommerzielle Betrieb von UMTS in Deutschland aufgenommen wurde, und dann noch einmal fast zwei Jahre bis erste (bezahlbare) Datendienste auf Basis dieser Funktechnik einer größeren Anzahl von Menschen verfügbar gemacht wurden.

Der richtige Durchbruch für UMTS kam dann mit der Einführung einer Aufsatztechnologie, mit der die Leistungsfähigkeit bei der Datenkommunikation deutlich gesteigert werden konnte. Die so genannte HSPA– (High Speed Packet Access) Technik erlaubte eine weitere Steigerung der Übertragungsraten in UMTS Netzen, ohne dass dafür jedesmal sämtliche Funkmasten ausgetauscht werden mussten. So wurde die Standard-UMTS-Downloadgeschwindigkeit von 384 Kbit/s nach und nach zunächst auf max. 1,8 Mbit/s (2006), dann auf 3,6 Mbit/s (2007) und schließlich sogar auf bis zu 7,2 Mbit/ s gesteigert.

Während der zweiten HSDPA-Ausbaustufe (das D in HSDPA steht für Download, das Upload-Gegenstück HSUPA wird gegenwärtig ebenfalls in die Mobilfunk-Netze integriert)) drängten auf einmal immer mehr Anbieter mit UMTS-basierten Produkten in den Mobilfunk-Markt, mit immer konkurrenzfähigeren Preisen.

Heute ist es so, dass sich sowohl für die unbeschleunigten und daher auch günstigeren UMTS- als auch für die schnellen HSDPA-Zugänge Anbieter und vor allem Nachfrager finden. Das mobile Internet ist auf dem Sprung zum Massenprodukt und erreicht eine Entwicklungsstufe, wo es anfängt auch dem Internetzugang auf Festnetzbasis Konkurrenz zu machen.

Die Verschmelzung von Festnetz und mobilen Zugangstechnologien hat begonnen und lässt sich z.B. an den Empfehlungsprogrammen der Anbieter nachvollziehen. So wurden die mobilen Datentarife bei T-Mobile erst kürzlich in das hauseigene Empfehlungs-/Prämienprogramm aufgenommen. Teilnehmer solcher Empfehlungsprogramme können sich Prämien verdienen indem sie die dort vertretenen Produkte im Freundes- oder Familienkreis weiter empfehlen. Für einen Anbieter macht es in aller Regel erst Sinn, Produkte dort aufzunehmen wenn sie ausgereift genug sind, so dass auch eine ausreichende Anzahl von Menschen von ihnen überzeugt ist und sie für einen meist finanziellen Anreiz weiter empfehlen würde. Im Vergleich zu klassischen Handy-Sprachtarifen, deren Empfehlungs-Prämie bei T-Mobile auch dank eines gerade laufenden Sommer-Specials mit bis zu 100,- Euro noch deutlich höher ausfällt, müssen sich die UMTS Datentarife mit 15,- bis 55,- Euro zwar noch hinten anstellen. Wenn man aber bedenkt, dass es Freundschaftswerbung für Internetanschlüsse im Mobilfunkbereich überhaupt erst kurzer Zeit gibt, dann wird klar, warum sich etablierte DSL- Festnetzanbieter durchaus zu Recht Sorgen wegen einer künftigen scharfen Wettbewerbssituation mit dem Überall-Internet machen.

Wer sich nun noch über UMTS-Sticks informieren möchte, der sollte jetzt UMTS-Stick.org besuchen.

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