G DATA InternetSecurity

g-data-internet-securityUnd gleich der nächste Software-Test. Diesmal befasse ich mich mit der „Internet Security 2009“ von G DATA. Wie bei der meisten Software, wird dieses Produkt auch gleich vollmundig mit dem Untersatz: „Die neuste Version des deutschen Rekordtestsiegers“ angepriesen. Weiter erfährt man von der Verpackung, dass die Software dank einer neuen Technologie bis zu 5x schneller ist. In wie weit das zu trifft und ob die anderen Versprechungen auch wirklich eingehalten werden, erfährt man im nachfolgenden Test.

Vorerstmal muss ich erst einmal wieder hinweisen und mich gleichzeitig aber auch für die Bereitstellung der Software bedanken. Zwar wurde mir kein Test nahegelegt, dennoch möchte ich die Software unter die Lupe nehmen und meine Gedanken und Beobachtungen hier niederschreiben.

Die „Internet Security 2009“ umfasst folgende Bestandteile in einem Produkt:

  • AntiVirus
  • AntiSpyware
  • AntiRootkit
  • AntiDialer
  • Firewall
  • AntiSpam
  • AntiPhishing
  • Spurenlöscher
  • Kindersicherung
  • Bannerblocker
  • Datenshredder

Dieser Umfang ist mit der Software „ InternetSecurity“ gekoppelt, etwas weniger bekommt man bei „Antivirus“, mehr Funktionsumfang hat man bei „TotalCare“ und „NotebookSecurity“ – alles Software Produkte von G DATA. Getestet wird hier nur das Produkt: „InternetSecurity“

Schnellanleitung
Bei faulen Menschen muss ja alles unkompliziert abgehen, sodass ich als erstes auch zur Schnellanleitung gegriffen habe und das etwas dickere Benutzerhandbuch links liegen gelassen habe. Die Schnellhilfe soll die Installation und die wesentlichsten Funktionen des G DATA Programms beschreiben. So geht es auch gleich los mit dem BootScan. Um sicherzustellen, dass das System nicht schon von Viren verseucht ist, soll man erst einmal ein BootScan durchführen. D.H. man legt die G DATA Software CD ins Laufwerk und anschließend wird ein einfaches Linux-Livesystem gestartet, von dem man ein Virenscan ausführen kann.

g data internet security benutzerhandbuchAnsich eine sehr gute Sache, dennoch muss ich ein paar Punkte kritisieren. Das fängt an mit der Aufführung, wer denn diesen Schritt überspringen kann. Als erstes werden die User genannt, die über einen neuen Computer verfügen, der noch keinen Kontakt zum Internet hatte. Wenn mit „neuen“ gleich „gerade gekauft“ gemeint ist, geht das in Ordnung. Ansonsten besteht durchaus die Gefahr sich mit Viren und Würmer über Wechselmedien anzustecken.
Eine weitere Gruppe, die diesen BootScan überspringen kann, sind User die ihren Rechner schon vorher mit einem G DATA Softwareprodukt geschützt haben. Da ist aber jemand stark von seinen Produkten überzeugt! Im Gegensatz scheint man der Konkurrenz nicht viel zuzutrauen. Denn jemand mit einem Konkurrenz-Antiviren Scanner sollte den Bootscan machen. Naja, seltsame Philosophie, ich empfehle den BootScan für jeden. Die paar Stunden sollte man für ein sicheres System schon opfern.

Da wären wir beim nächsten Kritikpunkt, G DATA proklamiert dem User, dass der Computer nach dem Bootscan sicher und virenfrei ist. Das es aber auch durchaus Schädlinge gibt, die sich von solch einem Bootscan nicht beeindruckt zeigen, lässt G DATA völlig außen vor und wiegt den User so in Sicherheit.

Ein letzten Punkt den ich am Bootscan, bzw. der Anleitung bemängeln will, ist die Tatsache, dass nirgendwo steht, wie man den Start des Livesystems von der CD bewerkstelligt. Anti-Viren Programme werden ja zum größten Teil von etwas unerfahrenen User gekauft. Woher sollen diese wissen, das man im BIOS erst die Boot-Reihenfolge umstellen muss, damit der Start gelingt. Ein entsprechender Hinweis hätte meiner Meinung nach schon sein müssen.

Im Großen und Ganzen finde ich den BootScan aber sehr sinnvoll. Ich weiss nicht wie das bei anderen kostenpflichtige AntiViren-Scanner ist, aber das G DATA auf das Problem hinweist und mit dem Livesystem gleich eine Lösung parat hat, finde ich einfach klasse.

Wenn man den ersten Virencheck mit dem Livesystem ausgeführt hat, kann man endlich sich an die Installation von „InternetSecurity“ machen.

Installation
Da es bei zwei oder mehreren Anti-Viren Systemen zu Konflikten kommen kann (die Geschwindigkeitseinbusen sind dabei noch das kleinste Übel, ich habe zum Beispiel schon erlebt, dass der Computer bei zwei Antiviren Programmen nicht mehr normal gestartet ist), ist es wichtig, ein altes Anti-Virenprogramm (falls vorhanden) zu deinstallieren. G DATA Internetsecurity erkennt bei der Installation automatisch, ob eine fremde Antiviren-Software installiert ist. Ist dies der Fall, soll diese Software erst deinstalliert werden. Sehr gut! So werden mögliche Probleme schon im voraus ausgeschlossen.
Dabei scheint sich G DATA Internetsecurity allerdings auch an den Resten alter Antiviren-Programme zu stören. So war auf meinem Testrechner das kostenlose Antiviren-Proramm Anti-Vir installiert. Dieses habe ich über Windows und dem Software-Bereich in der Systemsteuerung deinstalliert. Bei der Installation von G DATA Internetsecurity bekam ich dann aber dennoch die Meldung, dass ein fremdes Antiviren-Programm gefunden wurde. Seltsamerweise bekam ich die Meldung auch, nachdem ich übrig gebliebene Schlüssel im Registrierungs-Editor gelöscht habe. Vielleicht habe ich welche übersehen, egal, die Installation lief dennoch ohne Probleme anschließend durch.

Um Updates zu erhalten, muss man sich bei G DATA registrieren. Hier muss man dann auch erstmals den Key angeben, der einen als zahlender Käufer identifiziert. Anschließend noch Vor- und Nachname sowie die E-Mail Adresse eingeben. Das war es schon, die nun generierten Daten (Username und Passwort) werden zum einem im Programm hinterlegt, damit sie nicht immer eingegeben werden müssen, zum anderen werden sie auch noch einmal an die angegebene E-Mail Adresse geschickt.

Oberfläche und Funktionen
Die Oberfläche von G DATA’s „InternetSecurity“ gestaltet sich aufgeräumt und man erreicht fast alles mit lediglich 2 bis 3 Klicks. Über das Feld „Status“ sieht man mit einem Blick, ob alle Funktionen ihre Aufgaben erfüllen.

status oberflaeche g data

Unter der Oberfläche von G DATA’s „InternetSecurity“ werkeln zwei Engines. Im Programm werden sie Engine A und Engine B genannt, tatsächlich stecken dahinter die Engines von BitDefender und Avast. Mit dieser geballten Engine-Power fuhr das Produkt in den letzten Tests (z.B. bei Chip.de oder bei Stiftung Warentest) Spitzenleistungen in der Erkennung von Schädlingen ein. Kaum ein anderes Antiviren-Programm ist so gründlich und genau wie G DATA’s „Internet Security“.

engine auswahl

Diese Gründlichkeit hat aber auch ihre Schattenseiten. Denn obwohl „Internet Security 2009“ laut den Angaben des Herstellers nun 5mal schneller (MultiCore-Unterstützung und Fingerprinting-Technologie sei Dank) ist, bleibt das Produkt bei den Test meist im schlechten Mittelfeld oder landet gar unter dem Punkt „Rechnerbelastung“ auf den letzten Plätzen. Die zwei Engines fordern ihren Tribut und nagen an der Speicher und Prozessorleistung.
Immerhin kann man auf Wunsch auch eine der beiden Engines deaktivieren, dies geht dann aber wieder auf Kosten der Sicherheit.

Neben dem Schutz vor Viren, schützt das Programm auch vor Rootkits, eine Bedrohung die vor allem in der letzten Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist. Weiter überprüft „Internet Security“ E-Mails auf Viren und kümmert sich um den Systemschutz in Forme einer Überprüfung der Windows Registry bei jedem Systemstart und dem Schutz der HOSTS-Datei.

Mit der AntiSpam und AntiPhishing-Funktion sowie der Firewall, trägt das Programm G DATA den Namen „Internet Security“ zu Recht. Das Programm vereint die wichtigsten und nötigsten Bestandteile für einen sicheren Schutz im World Wide Web.
 
 

rootkit scan

Fazit

Für rund 40 Euro bekommt man eine sehr gute AntiViren-Suite, die die wichtigsten Funktionen für den Schutz im WWW vereint. Überzeugen kann vor allem die Scanleistung, deren Eindruck nur durch die hohe Systembelastung etwas getrübt wird. Wer etwas auf Sicherheit verzichten möchte, kann immerhin einer der beiden Engines deaktivieren und hat damit ein immer noch gutes Antiviren-Programm, das dann auch etwas flotter läuft.

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4 Kommentare

  1. Hört sich ja gut an. Wie hoch ist die Belastung für die CPU. Speicher ist heute ja nicht mehr unbedingt ein Problem.

  2. Ich habe auch einen Bericht über G-Datas Security geschrieben. Finde die Software wirklich gut. Ist richtig schnell im Vergleich zu anderen meiner Meinung nach. Würde G-Data fast als Marktführer in der Hinsicht betrachten.

  3. Ich kann nur von G-Data abraten – der HTTP-Scan blockiert nach einiger Zeit den kompletten Internetverkehr. Übrigens eine Schwäche die es mit Norton Antivirus und McAfee teilt. Und es sollte doch so sein, das der Bentuzer nicht erst in irgendwelchen Spezieleinstellungen rumfummeln muss um es vernünftig zum Laufen zu bringen…

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